Servomotor macht den Unterschied aus

Die Firma Teckentrup hat einen neuen „Star”. Es handelt sich um eine Maschine, die aufgrund ihrer modernen Technik für Aufsehen sorgt. Daher wurde das Hüinghauser Unternehmen jetzt von der Erfahrungsaustauschgruppe Press-, Zieh- und Stanzwerkzeuge besucht. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss, der von der SIHK zu Hagen und dem Lüdenscheider Institut für Umformtechnik für die mittelständische Wirtschaft GmbH betreut wird.

Teckentrup-Maschine wird bestaunt

Geschäftsführer Michael Reinecke begrüßte die Gäste und erzählte ihnen zunächst Allgemeines über Teckentrup. Das im Jahr 1938 gegründete Unternehmen entwickelt und fertigt unter anderem für den Automotive-Bereich Stanz-, Umform- und Tiefziehteile mit hohem technologischem Anspruch sowie patentierte Produkte der Befestigungstechnik.

Das rund 200 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat sich durch die vor Jahren eingeleitete Strategieneuausrichtung zu einem Fertigungs- und Produktspezialisten entwickelt. „Unser Streben ist es, unsere Kunden mit kostenoptimierten Prozessen und motivierten Mitarbeitern, die innovative Lösungen für Produkte und Verfahren entwickeln, zu unterstützen”, fasste Reinecke zusammen.

Mit Blick auf die vor kurzem im Unternehmen in Betrieb genommene Servopresse referierte Prof. Dr.-Ing. Claudio Dahmen von der Fachhochschule Südwestfalen anschließend über die Einsatzmöglichkeiten und Lösungspotenziale solcher Maschinen. Der besondere Unterschied zwischen Pressen mit konventionellem mechanischem Antrieb und solchen mit einem Servomotor lägen insbesondere in der Fähigkeit einer schnellen Drehzahländerung des Motors. Damit sei es möglich, in der eigentlichen Umformphase die Stößelgeschwindigkeit an die jeweiligen Werkstoffspezifika und die Art des Umformprozesses anzupassen. Der restliche Takt könne dann mit einer höheren Drehzahl gefahren werden.

Ein wichtiger Einsatzgrund für eine Servopresse sei deshalb auch, bei einem bisher schon beherrschten Prozess eine höhere Ausbringungszahl gegenüber einer konventionellen Anlage zu erreichen. Zusätzlich ließen sich in einem solchen geschwindigkeitsgesteuerten Prozess in der Langsamphase zusätzliche Arbeitsprozesse wie zum Beispiel Punktschweißen, Montagearbeiten und Gewindeformen einbringen.

Bei der Besichtigung der Servopresse in der Fertigung von Teckentrup konnten sich die Teilnehmer persönlich an einem fertig aus der Maschine fallenden komplexen Bauteil einen Eindruck von deren Fertigungsfähigkeiten verschaffen. eB

Bericht der Herscheider Nachrichten vom 19.02.2014

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