Ausbilder Georg Baum­höfer (hinten links) begrüßte gestern Morgen die sieben neuen Aus­zubil­denden der Firma Tecken­trup, die in den nächsten Tagen den Betrieb und die Mit­arbeiter kennen­lernen werden. Foto: D. Grein

Wettkampf um junge, neue Mitarbeiter ist längst entfacht

HERSCHEID. Firma Teckentrup will frühzeitig Kontakt zu Jugendlichen aufnehmen. Die Firma Teckentrup hat „Nachwuchs” bekommen: Gestern begann für sieben junge Männer die Ausbildung in dem Hüinghauser Unternehmen. Plettenberg, Lüdenscheid, Werdohl, Attendorn, Neuenrade - die neuen Mitarbeiter stammen aus der Region rund um Herscheid. Diese Heimatverbundenheit passt gut zu dem mittelständigen Familienunternehmen, welches seit 1938 am Standort Hüinghausen Stanz-, Umform- und Tiefziehteile entwickelt und fertigt.

Firma Teckentrup will frühzeitig Kontakt zu Jugendlichen aufnehmen

Probleme bei der Suche nach den passenden Mitarbeitern habe es nicht gegeben, wie Claire Liszon-Kaminski (Personalabteilung) erzählt: „Wir haben zwar weniger Bewerbungen erhalten als in der Vergangenheit, aber wir haben eine gute Auswahl treffen können.” Dem Unternehmen sei es stets wichtig, früh den Kontakt zu den Jugendlichen zu knüpfen. In dieser Hinsicht sei die Kooperation mit der Rahlenbergschule vorbildlich gewesen, mit der man stets gute Erfahrungen habe machen können. Nach dem Auslaufen der Herscheider Hauptschule hat sich die Firma Teckentrup neu orientieren müssen. „Wir arbeiten nun eng mit der Zeppelinschule zusammen”, erklärt Claire Liszon-Kaminski. Die Plettenberger Schule legt großen Wert auf die Berufsvorbereitung, unter anderem sind Profilklassen eingerichtet worden. Die älteren Jahrgänge werden im Kompetenzzentrum Berufsorientierung in Böddinghausen unterrichtet, wo sie gezielt und schrittweise an die Arbeitswelt herangeführt werden. Auch von den sieben neuen Azubis stammen einige von der Zeppelinschule.

Der gestrige Tag stand erst einmal im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Ausbilder Georg Baumhöfer begrüßte die Neulinge und stellten ihnen in Form einer Präsentation die Firma Teckentrup vor. „Wir haben den Ausbildungsbeginn bewusst um einen Monat nach vorne gezogen”, erklärte Baumhöfer. Dadurch können die Jugendlichen in den nächsten Tagen in den Betrieb hineinschnuppern und die Mitarbeiter kennenlernen. Ab September geht es dann zunächst für ein Jahr in die Lehrwerkstatt nach Böddinghausen. „Dort erlernen sie das notwendige Rüstzeug für den Arbeitsalltag”, schildert der Ausbilder. lm weiteren Verlauf werden die jungen Mitarbeiter das Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid besuchen, ergänzend zur Ausbildung vor Ort, im Unternehmen.

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Hauptsächlich Werkzeugmechaniker
Die Ausbildung von jungen Mitarbeitern genießt im Hüinghauser Unternehmen einen hohen Stellenwert: Das langfristige Ziel ist es, in drei Jahren gut zehn Prozent der eigenen Mitarbeiterzahl an Auszubildenden aufnehmen zu können.

  • Derzeit arbeiten rund 240 Mitarbeiter für Teckentrup. lnklusive der Neulinge gibt es inzwischen 14 Azubis. Weitere könnten noch im September durch die Teilnahme an dem Projekt „JOBBB” (Jugendlichen ohne Berufsausbildung Brücken bauen) folgen. Dadurch sollen ein oder sogar zwei Jugendliche den Beruf des Stanz- und Umformmechanikers erlernen.
  • Die folgenden sieben jungen Männer erlebten gestern ihren ersten Arbeitstag bei der Firma Teckentrup: Emre Altin (Ausbildung zum Stanz- und Umformtechniker), Tim Jakob (Verbundstudium Maschinenbau und Ausbildung zum Werkzeugmechaniker), Pascal Schewe, Kai Petersohn, Jan Michalke, Jan-Louis Klar (alle vier Ausbildung zum Werkzeugmechaniker) sowie Noah Scivoletto (Ausbildung zum Mechatroniker).

Was die zukünftige Suche nach weiteren, jungen Mitarbeitern betrifft, so möchte die Firma Teckentrup neue Konzepte ausarbeiten. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es nicht nur weniger Kinder, sondern eben auch weniger Jugendliche geben. Der Wettbewerb um potentielle Azubis wird sich also schon bald verschärfen. Positiv bewertet Georg Baumhöfer übrigens die Überlegung, die Plettenberger Ausbildungsbörse demnächst nicht mehr im Herbst, sondern schon im Frühjahr durchzuführen: „Auf diese Weise können wir die Jugendlichen noch früher kennenlernen.”

Auch ab dem nächsten Sommer möchte die Firma Teckentrup Jugendliche zu Werkzeugmechanikern und Stanz- und Umformmechanikern ausbilden. „Bewerbungen werden ab sofort bei uns entgegengenommen”, freut sich Claire Liszon-Kaminski auf erste Bewerber.

Von Dirk Grein
Bericht der Herscheider Nachrichten vom 04.08.2015

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